Basler Uhrenhersteller: THOMMEN

Die Uhrenmarke Revue Thommen blickt auf eine Geschichte mit Höhen und Tiefen zurück. Ihre Ursprünge liegen im Jahr 1853. Ursprünglich war die Revue Thommen AG in Waldenburg BL angesiedelt.

Die Gründung der Revue Thommen

Traditionell führt der kürzeste Weg zwischen Nordsee und Mittelmeer über Basel. Aus diesem hatte das Waldenburgertal lange Zeit ein hohes Verkehrsaufkommen, was die Wirtschaft und den Handel ankurbelte. Mit dem Bau der Bahnstrecke Basel – Leistal – Olten war dies vorbei. Um einer Wirtschaftskrise vorzubeugen, gründete man in der Gemeinde Waldenburg 1853 die Uhrenfabrik „Société d’Horlogerie à Waldenburg“, um Rohwerke zu fertigen. Diese Idee erwies sich als Flopp und man verkaufte den Betrieb an den Geschäftsmann Gédéon Thommen (Waldenburg) und den Uhrmacher Louis Tschopp (Biel). Die privatwirtschaftliche Wende tat dem Unternehmen gut und es erholte sich. Tschopp verlies 1869 die Firma, damit war Thommen der alleinige Besitzer und der Name des Betriebes lautete nun „Gédéon Thommen – Uhrenfabrikation“. Thommen war ideenreich und beantragte schnell ein Patent auf die Auswechselbarkeit der einzelnen Bestandteile des Werks. Ein neues Werksgebäude wurde errichtet. Im Jahr 1875 war Thommen auf Zylinderarmbanduhren und Ankertaschenuhren spezialisiert. Der Betrieb wuchs weiter.

Die weitere Entwicklung

Als Thommen starb, übernahm sein Sohn Alphonse das Geschäft. Aus der Firma wurde die „Thommens Uhrenfabrik AG“ und der Markenname wurde in „Revue Thommen“ geändert. Im Jahr 1915 begann die Produktion von Cockpitinstrumenten für die neue Fliegertruppe im Auftrag des Bundes. Als 1918 der Techniker und Fliegeroffizier Reinhard Straumann zu Thommen wechselte, vertiefte sich das Engagement für avionische Armaturen. Im Jahr 1936 erteilte das schweizerische Militär Thommen einen Großauftrag, für den die Division „Thommen Fluginstrumente“ gegründet wurde. Die Führung des Unternehmens lag in den Händen von Alphonse Thommen und Hermann Straumann, dem Schwiegersohn Thommens. Diese wollten sich aber zur Ruhe setzen und bauten Roland Straumann (Hermanns Sohn) zum Nachfolger auf, der schließlich die Aktienmehrheit aufkaufte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

In den 1950er Jahren wurden neue Typen von Uhrwerken geschaffen, was die Unabhängigkeit von Thommen unterstrich. Alle Uhrenteile und auch die Maschinen und Werkzeuge wurden werksintern hergestellt. Im Jahr 1961 ging die „Thommens Uhrenfabrik AG“ eine Fusion mit mehreren Uhrenherstellern ein. Das Ergebnis war die MSR-Holding („Manufactures d’Horlogerie Suisse Réunies SA“). Auf diese Weise wollte die Gruppe die Quarzkrise und ihre Folgen für ihre Betriebe abfedern. Die Herstellung der Revue-Armbanduhren verlagerte sich zum Lizenznehmer „Vulcain SA“. Waldenburg verlor damit seine Produktion von Armbanduhren.

Seit 1993 gehörte die „Thommens Uhrenfabrik SA“ den drei Kindern von Straumann. Um die Jahrtausendwende gingen mehrere Mitglieder der MSR-Holding durch die Quarzkrise in Konkurs. Im Jahr 2015 benannte sich die „Revue Thommen AG“ in die „Thommen Aircraft Equipment AG“ um, um ihre Rolle als Lieferant der Luftfahrindustrie zu betonen. Der heutige Geschäftsführer ist Roland Buser.

Die „Cricket“

Schon im Jahr 1947 stellte die „Fabrique des Montres Vulcain SA“, die später zur MSR-Holding gehören sollte, die erste Armbanduhr mit integriertem Wecker her. Da das Wecksignal an das Zirpen einer Grille erinnerte, nannte man sie „Cricket“. Sogar der US-amerikanische Präsident Harry S. Truman bekam eine Cricket von Robert Ditisheim geschenkt. Auch der sowjetische Regierungschef Gorbatschow nannte eine Cricket sein Eigen.

Weitere Infos unter ⬈ thommenwatches.ch


Fedor Singer

Beitrag von ⬈ Fedor Singer

Basler Uhrenhersteller: RONDA

Ronda liefert mit dem Uhrwerk das Geniestück der Uhr

Wer auf Quarzuhrwerke mit Schweizer Tradition setzt, vertraut auf Ronda – denn die Werke in fertige Uhren einzubauen, überlässt Ronda seinen Kunden. Sportuhren, modische Begleiter und hochwertige Zeitmesser verlassen sich auf das tickende Herz von Ronda.

Aus der Schweiz um die Welt

Die Wurzeln Rondas liegen im Waldenburgertal. Der Gründer William Mosset hob seinen Betrieb 1946 aus der Taufe. Mittlerweile ist der Firmensitz in Lausen. Hier befinden sich das Controlling, die Logistik, das Marketing und die Herstellung. Zur Gruppe gehören inzwischen fünf Tochtergesellschaften, die weltweit verstreut sind, nämlich im Jura, im Tessin, in Thailand und in Hongkong. Die Mitarbeiterzahl ist auf stolze 1’500 gewachsen.

Wie fing alles an?

William Mosset erblickte am 03.06.1909 in Hölstein das Licht der Welt. Dort absolvierte er auch eine Ausbildung zum Feinmechaniker. Im Keller seines Elternhauses hatte er sich eine eigene Werkstatt eingerichtet. Schon 1929 entwickelte er eine bahnbrechende Erfindung: das erste Werkzeug, mit dem man alle 32 Löcher einer Platine auf einmal ausstanzen konnte. Nicht nur sein damaliger Arbeitgeber profitierte davon, auch sein eigenes Unternehmen baute auf diesem Geniestreich auf.

Bei der Firma Oris lernte Mosset die Konstruktion von Uhren und übernahm früh das Assortiment, also die Herstellung der vollständigen Schaltung der Uhr. Aber sein Streben ging noch weiter. Er begriff schnell, dass er als Angestellter nicht an sein Ziel kommen würde. Um einen soliden Grundstein für seine Unternehmensgründung zu legen, absolvierte er ein Fernstudium und erdachte kleinere Pivotier- und Poliermaschinen für Uhrenfabriken.

Die Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg

Am 19.03.1946 gründete Mosset seine Firma. Endlich war der Krieg vorbei, endlich konnte er sein Bauvorhaben angehen. Den Namen leitete er von dem französischen Wort „arrondir“ her, das im Zusammenhang mit dem Schleifen der Pivots verwendet wird.

Anfänglich stellten 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedene Teile für Ankeruhrwerke her, ab 1947 auch Teile für Stiftankerwerke und Roskopfwerke. Im Jahr 1958 nahm Mosset reglierte Unruhen ins Programm auf.

Die weitere Entwicklung und die Quarzkrise

Da durch das Schweizer Uhrenstatut die Herstellung von Ebauches den größeren Konzernen vorbehalten war, musste Mosset lange kämpfen, bis er eigene Roskopfwerke und Ankerwerke fertigen durfte, was aber schließlich 1961 geschah.

In den 1970er Jahren überschwemmten preiswerte Quarzuhren aus Asien den Markt, was der schweizerischen Uhrenindustrie stark zusetzte, zumal die neuen Uhrwerke deutlich präziser waren. Daher brachte auch Ronda 1974 seine erste Quarzuhr heraus. Allerdings dauerte es eine Weile, bis diese ein Verkaufsschlager wurde. Die Ölkrise verschärfte die Situation zusätzlich und die allgemeine Bereitschaft für Innovation und Investition sank. Ronda hingegen vergrößerte sich durch die Gründung einer Niederlassung in Hongkong 1972. Dort wurden Ankeruhrwerke und Stiftankeruhrwerke produziert.

Die 2. Generation

Die 1980er Jahre brachten schließlich den endgültigen Siegeszug der Quarzuhr. Ronda reagierte daraufhin mit einer Aufstockung des Personals. Im Jahr 1985 starb der Gründer William Mosset unerwartet. Daher ging die Geschäftsleitung an die Tochter Elisabeth und ihren Ehemann Daniel über. Der Sohn Erich studierte damals noch an der ETH Zürich; danach trat auch er dem Familienunternehmen bei.

In den 90er Jahren erfolgte die Gründung einer Niederlassung in Thailand zwecks Fertigung einzelner Uhrenteile. Es folgten besonders kleine Uhrwerke und Werke mit Lithiumbatterie, die über 10 Jahre liefen. Im Jahr des 50. Firmenjubiläums 1996 wurde Ronda als erster europäischer Uhrwerkproduzent nach der ISO-Norm 9001 zertifiziert, was als zusätzliches Qualitätsmerkmal gewertet wurde. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Thailand stieg auf mehr als 1’000.

Nach der Jahrtausendwende

Mit dem Millennium kamen einige Neuerungen auf den Markt, allen voran die Startech Linie 2003. Multifunktionswerke und Chronographen machten es möglich, den Kunden eine viel größere Flexibilität zu bieten. Daher ergänzten neue Kunden aus dem hochpreisigen Segment den Kundenstamm. Den Schwerpunkt bildeten nun also höchst komplexe Uhrwerke. Ab 2011 konzentrierte sich Ronda erneut auf Uhrwerke mit integrierter Stoppfunktion und Uhrwerke, die neue Uhrendesigns möglich machten.

Die Renaissance des mechanischen Uhrwerks

In den späten 1980er Jahren stellte Ronda die Produktion von mechanischen Uhrwerken ein, nachdem deren Nachfrage sukzessive nachgelassen hatte. Aufgrund neuer werksinterner Entwicklungen im technischen Bereich beschloss der Verwaltungsrat 2011, wieder mechanische Uhrwerke herzustellen…

Weitere Infos unter ⬈ ronda.ch


Fedor Singer

Beitrag von ⬈ Fedor Singer

Basler Uhrenhersteller: GROVANA

Der Uhrenhersteller Grovana befindet sich seit seiner Gründung 1924 in Tenniken. Es gibt heute nur noch drei Uhrenfabriken, die im Kanton Basel-Landschaft Armbanduhren selbst entwickeln und produzieren – Grovana ist eine davon.

Gründung und frühe Erfolge

Die Gründerväter Hans und Walter Gröflin hoben 1924 die Fabrique d’Horlogèrie W. & H. Groeflin in Tenniken aus der Taufe. Zunächst wurden hier ausschließlich Taschenuhren hergestellt. Später kamen einzelne Modelle von Armbanduhren hinzu, die eine besonders hohe Qualität und im Design das gewisse Etwas besaßen. Da diese Uhren sehr erfolgreich waren, baute man die Produktion von Armbanduhren weiter aus. Danach konzentrierte sich die Gröflin AG vor allem auf die Herstellung von Uhrwerken.

Werner Bitterli als Inhaber ab 1970

Im Jahr 1970 kaufte Werner Bitterli die Hans Gröflin AG und benannte sie in Grovana Uhrenfabrik AG um. Unter seiner Führung nahm die Uhrwerksproduktion sukzessive ab, weil sich Bitterli stärker auf die Entwicklung von eigenen Uhrenkollektionen spezialisieren wollte. Der Markenname war Grovana. Ein Jahr nach der Übernahme kam bereits die erste Kollektion heraus. Wie die meisten Uhrenfans wissen, fallen diese Jahre in die Zeit der Quarzkrise, die bis etwa 1988 die europäische Uhrenindustrie nachhaltig beschädigte. Der Grund war die Konkurrenz preiswerter Quarzuhren aus Asien. Während viele Uhrenhersteller aufgeben mussten, schaffte es Grovana, der Krise zu trotzen und sogar die Erfolge auszubauen. Der Grund war vor allem die 1980 publizierte Kollektion von analogen Quarzuhren. Fünf Jahre später erhielt der Firmensitz einen repräsentativen Anbau, um hier Kunden zu empfangen und weitere Büros einzurichten.

Nach der friedlichen Revolution und der Rückkehr Osteuropas zur Marktwirtschaft erschloss sich Grovana auch diese Märkte. Grovana expandierte beinahe weltweit. Die Geschäftsidee der Private Label Uhren brachte dem Betrieb weitere Vorteile ein. Grovana passte einzelne Modelle an die Wünsche der Kunden an und lieferte sie als Einzelstücke oder auch in großen Auflagen als Werbegeschenke. Schon 1999 mussten die Lager für Uhrenteile vergrößert werden.

Christopher Bitterli, der Sohn Werner Bitterlis, kaufte 2001 aus der Konkursmasse der Manufactures d’Horlogèrie Suisses Réunies SA zahlreiche Konstruktionspläne, Werkteile und Zubehörteile. Dazu gehörten auch die Spezialwerkzeuge, die für die Produktion von mechanischen Revue Thommen Uhrwerken notwendig sind. Noch im selben Jahr schloss Grovana einen Lizenzvertrag mit der Revue Thommen AG Waldenburg über die Herstellung und den globalen Vertrieb der Revue Thommen Uhren ab. Die internen Prozesse wurden in die Divisionen Grovana und Revue Thommen unterteilt, weil die beiden Marken unterschiedliche Kundenkreise ansprachen. Aufgrund dessen wurde der Firmensitz weiter ausgebaut, der Produktionsstandort 2003 vergrößert. Dadurch konnte der Vorhang für die Revue Thommen Uhren aufgehen. Anfänglich wurden die Uhren noch aus Teilen gefertigt, die aus der Konkursmasse stammen. Später wurden sie durch eigene Nachbauten ersetzt. Dies brachte eine bessere Ganggenauigkeit der Uhren mit sich. Weil die Grovana Uhrenfabrik AG die mechanischen Uhrwerke hierfür selbst herstellte, war sie nun Manufaktur. Daher konnte die erste Revue Thommen Uhr auf der BaselWorld 2006 mit selbst hergestelltem Kaliber (GT 60) vorgestellt werden.

Die nächste Generation in der Unternehmensführung

Der oben bereits erwähnte Christoph Bitterli übernahm die Firma 2008. Das Jahr 2014 brachte nicht nur das 90-jährige Firmenjubiläum mit sich, sondern auch mehr als 100.000 Uhren, die in über 70 Länder exportiert wurden. Die Lizenz für die Revue Thommen Uhren ging an die GT Thommen Watch AG. In den Jahren 2018 und 2019 verstärkte Grovana die E-Commerce-Aktivitäten. Dazu gehört auch ein Online-Shop, der die Grovana Uhren unkompliziert vertreibt.

Weitere Infos unter ⬈ grovana.ch


Fedor Singer

Beitrag von ⬈ Fedor Singer

Basler Uhrenhersteller: DU BOIS

DuBois blickt als „ältester“ Uhrenhersteller der Schweiz auf eine lange Geschichte zurück und kann aus über 200 Jahren Erfahrung in der Uhrmacherkunst schöpfen. Die Firma existierte schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts und beschäftigt sich seit 1785 mit der Entwicklung und Herstellung erlesener Zeitmesser. Schon zu Beginn stand die Firma ganz im Zeichen von Qualität und Ästhetik. Die Tradition empfindet man bei DuBois nicht als Ballast, sondern als Verpflichtung und Zukunftschance. Mittlerweile ist die Uhrenfabrik ganz im 21. Jahrhundert angekommen. Sie zeichnet sich durch soziales Engagement ebenso aus wie durch die Verbindung zu den neuen Medien. Wer eine Uhr bei DuBois kauft, verlässt sich auf die Verarbeitung hochwertiger Materialien und schätzt das einfache, aber edle Design. Die Uhrwerke besitzen die Präzision, die man aus der Schweiz kennt.

Vom Textilunternehmen zur Uhrenfabrik

Die Geschichte der Uhrenfabrikation bei DuBois begann bereits 1720, als Moise DuBois den Textilhandel seines Vaters übernahm. Im Jahr 1743 wurde der Handel mit Uhren ein weiterer wichtiger Schwerpunkt des Geschäfts. Acht Jahre später startete DuBois die Uhrenherstellung.

Moises Kinder Philippe und Isabeau übernahmen den väterlichen Betrieb 1760 und benannten ihn in „Philippe DuBois & Soeur“ um. Mit der Aufnahme der Söhne von Philippe DuBois entstand 1785 die Firma Philippe DuBois & Fils. Schon 1798 hatte DuBois mehr als 110.000 mechanische Taschenuhren verkauft. Daher stand in den Folgejahren eine Erweiterung der Geschäftstätigkeit an, denn 1804 begann man den Vertrieb in den Vereinigten Staaten.

Vierzig Jahre später gab es bereits Tochtergesellschaften in Frankfurt, Amsterdam und natürlich in der Schweiz. Im Jahr 1910 erkannte der Betrieb früh die Zeichen der Zeit und nahm erste Armbanduhren ins Programm auf. Die Armbanduhr „Autorist“ von 1931 besaß einen automatischen Aufzug, der mit der Bewegung der Bandanstöße funktionierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Konzentration auf limitierte Uhren für den erlesenen Geschmack.
Mit dem 21. Jahrhundert begann wieder ein neuer Zeitgeist, den der Eigentümer Thomas Steinemann, der seit 2010 die Geschicke des Betriebes führt, verkörpert. Er gilt als erfahrener Manager in Sachen Zeitmessung und passionierter Uhrenträger. Zwei Jahre später wurde DuBois et Fils die erste Marke für Luxusuhren, die auf ihrer eigenen Website eine Crowdfunding-Kampagne mit Aktien startete. Schon fünf Monate später besaßen rund 587 Personen aus 21 Nationen Aktien des Traditionshauses und spülten rund 1,5 Millionen Schweizer Franken in die Unternehmenskasse.

Die neue Kollektion von DuBois et Fils wurde 2013 vorgestellt und stand wiederum im Zeichen des erlesenen Luxus, der nur wenigen vorbehalten ist. Alle Uhren aus dem Programm waren auf 99 Exemplare pro Modell beschränkt.
Ein Jahr später erarbeitete der Traditionsbetrieb sein onlinebasiertes Verkaufskonzept. Damit stand den Feierlichkeiten zum 230-jährigen Jubiläum von DuBois et Fils 2015 nichts mehr im Wege.

DuBois et Fils heute: Soziales Engagement und Nachhaltigkeit

DBF setzt aufgrund seiner langen Geschichte auf nachhaltige Entwicklung in der Weiterführung der Firma und der Herstellung der Uhren. Aber auch die Notwendigkeit sozialer Nachhaltigkeit ist längst in der Uhrenfabrik angekommen. DBFsozial ist ein firmeneigenes soziales Projekt, das DuBois et Fils initiiert hat und begleitet.

Zukunftsweisende Ideen: Rent Your Luxury Watch

Wer es verpasst hat, sein persönliches Exemplar aus der streng limitierten Kollektion zu erstehen, kann dennoch zumindest vorübergehend in den Genuss kommen, eine DuBois et Fils Uhr zu tragen: Die Geschäftsidee Rent Your luxury Watch macht es möglich, einfach das begehrte Stück zu mieten. So können Uhrenfans in aller Welt immer wieder ein anderes Modell für eine gewisse Zeit ihr Eigen nennen…

Weitere Infos unter ⬈ duboisfils.ch


Fedor Singer

Beitrag von ⬈ Fedor Singer

Basler Uhrenhersteller: ORIS

Über hundert Jahre Schweizer Uhrmacherpräzision

Der Schweizer Uhrenhersteller Oris SA blickt auf eine bewegte Geschichte seit 1904 zurück. Die Firma hat ihren Sitz in Hölstein (Kanton Baselland) und ist spezialisiert auf mechanische Uhren.

Die Gründerjahre der Oris SA

Der Standort Hölstein besitzt eine lange Uhrentradition. Im Jahr 1904 schloss der Uhrenhersteller Lohner &Co seine Pforten, woraufhin Georges Christian und Paul Cattin die leerstehenden Gebäude erwarben. Die beiden gelernten Uhrmacher gründeten die Uhrenfirma „Oris“, deren Name dem nahegelegenen Bach entliehen ist. Das Gründungsdatum war der 1. Juni1904. Der Startschuss des Betriebs stand noch ganz im Zeichen der Taschenuhr, für deren industrielle Produktion 67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung standen.

Zwei Jahre später kamen ein neues Montagewerk und eine weitere Fabrik am Standort Holderbank hinzu. Die dritte Firma wurde 1908 in Como eröffnet. Im Jahr 1911 waren bei Oris bereits 300 Beschäftigte angestellt – damit wurde der Uhrenbetrieb der wichtigste Arbeitgeber von Hölstein und engagiert sich auch jenseits der Uhren. Für die Mitarbeiter wurden Häuser und Wohnungen im Ort gebaut. Zusätzliche Produktionsstandorte kamen hinzu: Courgenay (1916), Herbetswil (1925) und Ziefen (1925).

Die Armbanduhr wird zum Dauerbrenner

Die Produktionsstätten Ziefen und Herbetswil brachten eine wichtige Veränderung mit sich: Das Produktangebot wurde um Taschenuhren erweitert, die Armbandanstöße besaßen – damit stand Oris‘ Erfolg in der Herstellung von Armbanduhren nichts mehr im Wege. Der Firmengründer Georges Christian starb 1927. Daraufhin wurde Jacques David LeCoultre Geschäftsführer. Ein Jahr später bestieg Georges Christians Schwager Oscar Herzog den Chefsessel und sollte ihn für 43 Jahre behalten.

Das Jahr 1936 brachte die Eröffnung einer Zifferblattfabrik in Biel/Bienne mit sich. Damit stammten nun fast alle Teile der Oris-Uhren aus dem eigenen Betrieb. Zwei Jahre später kam die erste Pilotenuhr aus dem Haus Oris auf den Markt, die Big Crown hieß. Der Name bezog sich auf die große Krone, die auch mit Lederhandschuhen bedienbar war. Dieses Prachtstück gibt es in verschiedenen Varianten bis heute.

Der Zweite Weltkrieg ging auch an Oris nicht spurlos vorbei. Der starke Rückgang der Umsätze musste durch die zusammenbrechenden Märkte im Ausland in Kauf genommen werden. Die rettende Idee bestand in der Produktion von Weckern. Als der Krieg zu Ende war, baute Oris den Betrieb weiter aus.

Das Schweizer Uhrenstatut: Schutzrecht oder Problemfall?

Seit dem 12. März 1934 galt in der Schweiz das Uhrenstatut. Es galt als Notrecht, das die einheimischen Uhrenhersteller schützen sollte. Die Anwendung neuer Technologien durfte fortan nur noch mit amtlicher Genehmigung erfolgen. Dies wurde für Oris zum Problem. Viele Konkurrenzbetriebe hatten die besonders präzise Ankerhemmung noch vor dem Statut eingeführt, Oris hingegen mussten sich mit der herkömmlichen Stiftankerhemmung oder Roskopfhemmung begnügen.

Damit begann der Kampf des Uhrenherstellers gegen das Statut. Der Rechtsanwalt Rolf Portmann vertrat seit 1956 die Interessen von Oris und erwirkte eine Liberalisierung des Uhrenstatus. Im Jahr 1971 wurde es schließlich ganz abgeschafft.

Die massive Konkurrenz aus Fernost führte in die Quarzkrise

Noch in den späten 1960er Jahren konnte die Schweiz stolz behaupten, 44 Prozent aller auf der Welt verkauften Uhren hergestellt zu haben. Oris hatte in dieser Zeit 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vertrieb pro Jahr 1,2 Millionen Uhren. Damit gehörte Oris zu den zehn größten Uhrenherstellern weltweit. Die Maschinen und Werkzeuge, die für die Herstellung notwendig waren, entwickelt Oris selbst. Die 1970er Jahre allerdings brachten die Quarzkrise mit sich. Preiswerte Uhren mit Quarzwerk aus Fernost galten als begehrt und die Marktanteile der Schweizer Uhrenfirmen brachen ein. Rund 900 traditionelle Uhrenhersteller mussten schließen, weit mehr als die Hälfte aller Mitarbeiter der Uhrenindustrie wurde arbeitslos. Nur noch 13 Prozent aller weltweit verkauften Uhren stammten aus der Schweiz. In der Krise schloss sich Oris der “Schweizerischen Uhrenindustrie AG“ an, der späteren „Swatch Group“. Die Produktion von Quarzuhren begann. Dennoch ging die Zahl der Beschäftigten bei Oris bis in die 80er Jahre auf wenige Dutzend zurück.

Phönix aus der Asche

Der Geschäftsführer Rolf Portmann, der sich schon im Konflikt gegen das Uhrenstatut bewährt hatte, und der Leiter des Marketings Ulrich W. Herzog übernahmen die Firma. Das Erfolgsrezept – mechanische Uhren zu mittleren Preisen – brachte Oris zurück ins Rampenlicht. Das neue Jahrtausend stand ganz im Zeichen der Schwerpunkte Motorsport, Kultur, Tauchen und Aviatik. Oris machte sich mit mehreren technischen Neuerungen einen Namen.

Weitere Infos unter ⬈ oris.ch


Fedor Singer

Beitrag von ⬈ Fedor Singer

ROLEX übernimmt Bucherer

Der mit Abstand grösste Luxusuhrenhersteller übernimmt Juwelier Bucherer, den weltgrössten Uhren- und Schmuckverkäufer. Bucherer verkaufte seit über 90 Jahren Rolex® Uhren und war mit geschätzten 1.7 Miliarden Schweizer Franken der wichtigste Umsatzträger des Luzerner Unternehmens.

Nach über 135 Jahren in Familienbesitz verschwindet ein weiterer Familienbetrieb. Der bald 90 jährige Jörg G. Bucherer, dessen Privatvermögen auf 2.5 Milliarden geschätzt wird, führte das Unternehmen in der 3. Generation, hatte aber keine interne Nachfolgeregelung gefunden.

Die Bucherer Gruppe führt neben der Filiale in Basel noch 16 weitere in der Schweiz, 10 in Deutschland, 6 in England, sowie in Kopenhagen, New York, Wien und Paris. Zur Gruppe gehört auch die Uhrenmarke Carl F. Bucherer. Die Firma soll zunächst weiterhin eigenständig agieren und die weltweit etwa 2’400 Mitarbeiter übernommen werden. Der Übernahmepreis ist nicht bekannt.

Weitere Infos ⬈ www.srf.ch/news

Bucherer in Basel

Falls die Zustimmung der Wettbewerbskommission erfolgt, was bedeutet dies für die bisherigen Rolex-Vertreter in der Schweiz, wie Spinnler + Schweizer in Basel, Zigerli Iff in Bern, Beyer in Zürich oder Wempe in Deutschland?
Wir werden sehen…


ROLEX® wurde 1920 vom Deutschen Hans Wilsdorf gegründet, ist heute auf den ganzen Welt in ca. 100 Ländern vertreten und hat 30 eigene Flagshipstores. Der Konzern beschäftigt aktuell weltweit etwa 14’000 Mitarbeitende, davon 9’000 in der Schweiz. Seit 2015 ist ⬈ Jean-Frédéric Dufour CEO des Konzerns mit Sitz in Genf. ⬈ Wikipedia

Rolex ist mit einem geschäzten Umatz von über 9 Miliarden die absolute Nummer 1, vor Cartier mit etwa 2.7 Mia., Omega 2.4 Mia, Audemars Piquet mit 2 und Patek Philippe mit ca. 1.8 Miliarden Umsatz. Etwa ein Viertel des Umsatzes der Schweizer Uhrenindustrie wird alleine durch Rolex umgesetzt.

Die günstigste Uhr im Sortiment kostet um die CHF 5’000 und das teuerste Model um CHF 100’000. Die bisher teuereste gebrauchte Rolex Uhr wurde 2017 für unglaubliche 17.8 Mio-Dollar ersteigert.


Umsatzzahlen ⬈ Schweizer Handelszeitung

RONDA® Mit Solarenergie in die Zukunft

Heute ist der 21. Juni. An diesem Tag erreicht die Sonne ihren höchsten Stand am Himmel und die Tage sind am längsten. Dieses natürliche Phänomen bringt viel Licht und Helligkeit in die Region und wird weltweit an Sonnenwendefesten gefeiert.

Mit der heute vorgestellten neune Produktlinie Solartech vereint der Uhrwerkhersteller RONDA AG aus Lausen Tradition und Innovation in einem neuen Uhrwerk, das nicht nur den ökologischen Gedanken berücksichtigt, sondern auch den hohen Anspruch an Zuverlässigkeit und Präzision erfüllt.

Was macht ein Solar-Uhrwerk aus?

­ Für die Stromversorgung nutzt das Uhrwerk Sonnenlicht und speichert die umgewandelte elektrische Energie. Ein regelmässiger Batteriewechsel wird dadurch überflüssig.

Auf dem Uhrwerk und unter dem Zifferblatt befindet sich ein Solarpanel im Kleinstformat, welches die Energie der Sonne oder einer anderen Lichtquelle aufnimmt und in elektrische Energie umwandelt. Diese wird in einem Akku gespeichert.

Sobald der Akku einen sehr niedrigen Ladezustand erreicht, verhindert das Abschalten des Uhrwerks eine Tiefentladung. Dadurch wird der Akku zusätzlich geschützt und eine lange Lebensdauer gewährleistet.

Der Überladungsschutz verhindert das Überladen des Akkus und somit eine Beeinträchtigung der Funktion des Uhrwerks.

Solaruhrwerk 215 Ronda SolartechSwiss Made Solartech Kaliber 215


Solar-Quarzuhrwerke sind für ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit bekannt und erfordern keinen regelmässigen Batteriewechsel, was sie zu einer umweltschonenden Option für Uhrenfans macht.


Im Juli erfolgt der Verkaufsstart. Bis im Herbst sollen drei weitere Modelle folgen.

Weitere Infos unter ⬈ https://www.ronda.ch/uhrwerke/produktlinien/solartech


Uhrmacher in Basel

Einbruch bei DuBois in Basel


Weitere Infos im Regionaljournal Basel auf SRF

Filmtipp: Unrueh

Historischer Film über Schattenseiten in der Schweizer Uhrenindustrie

Der neue Film des jungen Schweizer Regisseurs Cyril Schäublin – selbst ein Nachkomme einer Nordwestschweizer Uhrmacherfamilie – erzählt von der jungen Fabrikarbeiterin Josephine, die das mechanische Herzstück der Uhren herstellt, nach dem der Film benannt ist. Er spielt zu einer Zeit, als die Schweiz von Unfreiheit und Anarchie geprägt war…

Filmcoopi: Cyril Schäublin Unrueh

UNRUEH spielt in einer Epoche technologischer Umbrüche und damit einhergehender markanter Veränderungen der sozialen Ordnung, die bis in die aktuelle Zeit hineinwirken.

An der Berlinale 2022 wurde der Film in der Encounters Sektion mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet.

 

UNRUEH, Schwyzerdeutsch für „Unruhe“, hat mindestens drei Bedeutungen. Der Begriff steht für das grundlegende Teil jeder Uhr, der das Räderwerk antreibt und in der richtigen Balance hält. Aber er meint natürlich auch das Aufbegehren der Arbeiterinnen und Arbeiter, die sich die Freiheit eines selbstbestimmten Lebens nicht nehmen lassen wollen. Und das Wort weist natürlich auf das nervöse Lebensgefühl hin, ohne das die Moderne kaum auszukommen scheint…


UNRUEH – Der Film

Filmcoopi: Filmtipp Unrueh 2022 Basel

Zum Inhalt:
Der Film beginnt im Neuenburger Jura, im Jahr 1877. Neue Technologien verändern eine kleine Uhrmacherstadt in der Schweiz des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die junge Fabrikarbeiterin Josephine stellt das mechanische Herzstück der Uhren her, die ‹Unrueh›. Während sie sich neuen Formen der Organisation von Geld, Zeit und Arbeit ausgesetzt sieht, beginnt sie sich in der lokalen Bewegung der anarchistischen Uhrmacher zu engagieren. Dort begegnet sie dem russischen Reisenden und Kartographen Pyotr Kropotkin…

Cyril Schäublins erster Spielfilm «Dene wos guet geit» (2017) wurde an Festivals rund um den Globus gefeiert und mehrfach prämiert. Mit «Unrueh» geht der Regisseur zurück zu seinen familiären Wurzeln – und weist darüber hinaus auch in die Gegenwart. Sein Film spielt in einer Epoche technologischer Umbrüche und damit einhergehenden markanten Veränderungen der sozialen Ordnung, die bis in die aktuelle Zeit hineinwirken. Ein facettenreicher, formal und schauspielerisch herausragender, durch Sprachwitz glänzender Spielfilm…

Fazit von film-rezensionen.de
Ein Film mit historischen Kostümen, aber kein Geschichtsschinken. Er schmückt wahre Begebenheiten aus der Geschichte der anarchistischen Arbeiterbewegung der Schweiz, mit leisen Anspielungen auf die zentralen Themen unserer Zeit aus – in unaufgeregtem, aber desto eindringlicherem Tonfall.

Filmcoopi: SRF Coproduktion
⬈ SRF Filmredaktorin Brigitte Häring und Selim Petersen über den Film «Unrueh»

Unrueh in Basel

In Basel wird der Film im kult.kino zu sehen sein. Am 28. November 2022 gibt es dort auch einen «Kulturstammtisch» zum Film, inkl. Filmgespräch mit dem Regisseur und der Filmjournalistin Marcy Goldberg.


Genre: Drama
Englischer Titel: Unrest

Darsteller: Clara Gostynski, Alexei Evstratov, Monika Stalder, Li Tavor, Valentin Merz, Michael Fehr u.v.a.
Kamera: Silvan Hillmann
Musik: Li Tavor
Filmlänge:  93 Min
SRF Koproduktion

Unruh (2022) von Cyril Schäublin


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Erschienen im ⬈ Trasctipt Verlag

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